350 deutsche und tschechische Rettungsleute bewältigten mehrere Krisensituationen auf einmal

Das Projekt „Zusammenarbeit bei der Bewältigung von Krisensituationen an der Elbe im böhmisch-sächsischen Grenzgebiet“ im europäischen Förderprogramm Ziel 3, in das bereits mehr als zwei Jahre lang die Städte Děčín und Bad Schandau gemeinsam mit der Gemeinde Reinhardtsdorf-Schöna eingebunden sind, strebt langsam seinem Abschluss zu.  Am Samstag, dem 17. Mai testeten die Partner im sächsischen Bad Schandau bei der gemeinsamen taktischen Übung „Nebel auf der Elbe 2014“ sowohl gründlich die im Projekt beschaffte Technik, als auch ihre Fähigkeit zur Zusammenarbeit bei gemeinsamen Eingriffen.

An die 350 Rettungsleute liquidierten in den regnerischen Vormittagsstunden gleich mehrere, kurz hintereinander eingetretene außergewöhnliche Ereignisse. Zuerst mussten die Folgen eines Zusammenstoßes zwischen einem Pkw und einem Arbeits-Eisenbahnfahrzeug der Deutschen Bahn bewältigt werden, einschließlich der Bergung von Personen aus mehreren Fahrzeugen und dem Löschen eines bei dieser Massenkarambolage in Brand geratenen Fahrzeuges. Die Sanitäter hatten noch nicht einmal sämtliche Toten und Verletzten geordnet, schon war ein neuer Fall zu lösen. Eine brennende Elbfähre war manövrierunfähig geworden und so mussten augenblicklich 25 Passagiere evakuiert, ans Ufer befördert und dort medizinisch versorgt werden. Auf diese Katastrophe folgte unmittelbar die Freisetzung eines gefährlichen Stoffes in den Fluss, der von den Feuerleuten durch schnellen Bau einer Tauchwand abgefangen wurde. Bei all diesen Tätigkeiten am und auf dem Fluss prüfte die Feuerwehrmannschaft von Horní Žleb die Aktionsfähigkeit der kraft Projekt erworbenen Technik – eines Luftkissen-Rettungsbootes und Motorbootes.


Die Übung, an der auf tschechischer Seite Mannschaften der freiwilligen Feuerwehr Horní Žleb und Staré Město aus Děčín, freiwillige Rettungssanitäter aus Česká Kamenice und der Flussabteilung der tschechischen Polizei teilnahmen, erfreute sich trotz des regnerischen Wetters des regen Interesses sowohl der Öffentlichkeit, als auch der Medien.

Nach erfolgreichem Abschluss der Übung in den Nachmittagsstunden demonstrierten Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr aus Anlass des Stadtfests und im Rahmen der Aktion „Junge Elbe“ drei Stunden lang am Smetana-Kai die Möglichkeiten beider Wasserfahrzeuge. Zu ähnlichen Vorführungen kommt es erneut am 21. Juni aus Anlass des ‚Tages der Rettungsleute der Region Ústí nad Labem‘ und zwar an gleicher Stelle.